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Eine einfache Darstellung des Betriebserfolgs

Wie kann ich auf möglichst einfache und übersichtliche Art den wirtschaftlichen Erfolg eines Betriebes erkennen und einschätzen? Dies ist eine grundlegende Frage dieses Kurses, nicht nur für jeden Unternehmer, sondern auch für alle, die mit einem Betrieb in irgendeiner Weise verbunden sind, und auch für alle, die Betriebswirtschaft lernen.

Eigentlich sollte der Jahresabschluss aus der Buchhaltung oder die monatlichen bzw. vierteljährlichen "Betriebswirtschaftlichen Auswertungen" eines Betriebes eine Übersicht vermitteln. Für Fachleute sind das wichtige Aufstellungen, für Neulinge oft nur ein unübersichtlicher Zahlensalat. Aber ein vollständiges Bild der betrieblichen Situation erhält man erst, wenn man mehrere Rechengänge mit einander verbindet, z.B. die Gewinn- und Verlustrechnung mit einer stufenweisen Deckungsbeitragsrechnung und im Anschluss daran eine Kapitalflussrechnung. Außerdem kommt der Unterscheidung von fixen und variablen Kosten aus der Kostenrechnung eine grundlegende Bedeutung zu.

Die hier genannten Begriffe werden zunächst verständlich gemacht und in ihrer Logik erklärt. Die benannten Rechengänge werden so zusammengestellt, dass ein Betrieb einem DIN-A4-Blatt durchgerechnet werden kann. Dieser vereinfachte Rechengang sieht das so aus:

Umsatz brutto
- Mehrwertsteuer
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= Umsatz netto
- Variable Kosten
= Deckungsbeitrag-1 / Rohertrag
- Fixe Kosten (ggf. stufenweiseVerrechng)
= Betriebsergebnis
- Außerordentliches Ergebnis
= Gewinn (vor Steuern)
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- Steuern auf den Gewinn
= Versteuerter Gewinn (netto)
+ Abschreibungen
= Cash Flow I
+/- Kreditaufnahmen / -tilgungen
- Investitionen
= Freier Cash Flow 

Mit dieser Aufstellung leben Unternehmer/innen, Steuerberater und Unternehmensberater. Schwer verständlich ist nur, dass diese Systematik kaum an Hochschulen und so gut wie gar nicht in den kaufmännischen Ausbildungen gelehrt wird. Es liegt an verschiedenen Gründen: Die Cash Flow Rechnung ist bis heute vielen Buchhaltern nicht geläufig, weil vom Gesetzgeber nicht gefordert.
Erst seit 2007 gehört sie für Großunternehmen zum internationalen Jahresabschluss.

Zum andern kommt die Kostenaufspaltung in fixe und variable Kosten nicht aus der Buchhaltung, sondern aus der Kostenrechnung. Aber erst diese Unterscheidung erlaubt eine Analyse der Kostenstrukturen und darauf aufbauend ein effektives Controlling. Dieses ist die konsequente Weiterführung der Betriebserfolgs-Ermittlung. Hier werden Planzahlen erstellt, die mittels Abweichungen überprüft werden können und als Konsequenz ein Nachsteuern ermöglichen.